Ein vernünftiges Mastering benötigt Zeit. Insbesondere dann, wenn man ein ganzes Album mastert, in welchem die einzelnen Songs unabhängig von der Reihenfolge gut aufeinander abgestimmt werden sollen.
Häufig ist es der Fall, dass ein Album mit viel Liebe produziert, eingespielt und gemixt wird. Dann werden schon Veröffentlichungstermine überlegt und wenn alles steht, fällt auf: Hoppla, das Album muss ja noch ins Mastering-Studio.
Nicht selten klagen Mastering-Ingenieure über einen hohen Zeitdruck. Dass ein Album noch „schnell gemastert“ werden soll, einen Tag bevor es ins Presswerk geht, ist keine Seltenheit heutzutage.
Dies ist zum Einen eine sehr schwierige Ausgangssituation, zum Anderen wird dem Mastering-Engineer dadurch eine sehr hohe Verantwortung übertragen. Ist er in diesem Fall nämlich vielleicht die letzte Person, die das Album zu hören bekommt, bevor es ins Presswerk geht.
Für das Mastering eines Album werden gemeinhin mindestens acht Stunden an Arbeitszeit veranschlagt. Eher zwei Arbeitstage. Hier scheitert es jedoch häufig am Budget. Teures Equipment und hochwertige Plugins kosten Geld, von der Arbeitszeit des Mastering-Engineers ganz zu schweigen.
Eine Stunde pro Song
Für das Mastering mittels Hardware muss sogar noch mehr Zeit eingeplant werden, insbesondere weil es hier keine Undo-Funktion gibt. Das heißt, wenn sich am Ende herausstellt, dass Track 5 und Track 9 klanglich nicht zueinander passen, geht ein Teil der Arbeit von vorne los.
Dies benötigt Zeit, die der Mastering-Engineer häufig weder zugesprochen geschweige denn bezahlt bekommt. Hier kommt nun eine gute Dokumentation der einzelnen Arbeitsschritte hinzu. Veranschlagte Arbeitszeit pro Song, grob über den Daumen gepeilt: Eine Stunde. Ich denke damit lässt sich arbeiten.