Beim Digitalmastering erfolgt die Adaption überwiegend komplett mit Computertechnik und besonderer Tonverarbeitungssoftware (so bezeichnete Digital Audio Workstations). Alle erforderlichen, aus der herkömmlichen analogen Technik bekannten Geräte stehen hier als virtuelle Maschinen im Sinne als allgemein so bezeichneten Plugins zur Verfügung. Diese Arbeitsweise ist die günstigste, unterliegt aber gewissen Restriktionen, hauptsächlich in Sachen Echtzeitfähigkeit. Beim analogen Premastering im Gegenzug greift der Masteringingenieur auf herkömmliche analoge Geräte zurück, die über hochklassige AD-Wandler, so bezeichnete Studiowandler, in das digitale Setup aktueller Studios eingefügt sind.
Durch die Verwendung echter analoger Geräte umgeht man die zum Teil vorhandenen Artefakte digitaler Adaption: Auf der einen Seite bilden die verwendeten mathematischen Modelle die analogen Komponenten nicht beliebig exakt ab, zum weiteren stellen die Algorithmen immer einen Mittelweg zwischen Ausführungsgeschwindigkeit und Präzision dar.
Der grundlegende Nachteil der Analogtechnik gegenüber der Digitaltechnik – nämlich, dem Soundmaterial unabsichtlich Verzerrungen und Rauschen dazuzugeben – stellt sich bei hochwertiger Ausrüstung zwar nur als wenig kritisch dar, kann aber auch absichtlich zum Tragen kommen, um dem Audiomaterial einen charakteristischen Sound zu geben. Diese gemischte Arbeitsweise, auch Hybridtechnik genannt, ist die kostenintensivste. Angesichts der kontinuierlich steigenden Leistungsfähigkeit der Computertechnik ist mittlerweile auch digitale Stand-Alone-Hardware leicht auf dem Abgang, zumal nicht wenige Hersteller ihre Software sowohl in Geräten als auch als preiswerte Plugins bereitstellen.
Die Plugins sind dabei in einigen Fällen sogar im Vorteil: Beim Offline-Rechnen der Software liefern sie gerade aufgrund des Fehlens von Echtzeitbeschränkungen ein mathematisch genaueres Resultat.