Fast jede Musikproduktion orientiert sich an der Konkurrenz, um bei einem Vergleich lautstärkemäßig nicht abzufallen. Klingt bei einem direkten Vergleich eine Musikproduktion lauter als die andere, kommt diese dem Konsumenten präsenter vor, als die weniger komprimierte.
Problem: Hört man sich eine Playlist mit verschiedenen Songs an, in der plötzlich einer leiser klingt, wird in vielen Fällen nicht der Lautstärkeregler hochgedreht, sondern einfach zum nächsten Track weitergeklickt. Ähnlich wie bei Lebensmitteln, wo alles immer süßer, salziger und intensiver schmeckt und dann oft bevorzugt gekauft wird, gewöhnt sich auch das Gehör mit der Zeit auch an die stark komprimierte Musik. Die Menschen haben sich auf die extrem laute Musik längst eingestellt, sodass dynamische Musik bei den Hörern oftmals gar keinen Anklang mehr findet.
Ist also dynamisch gemasterte Musik eher etwas für Nostalgiker? Sicher hören die meisten Konsumenten, die in den 1970er und 1980er Jahren groß wurden, auch heute noch lieber die gute alte Schallplatte in der Originalversion, statt digitally remastered. Die Kids heute wachsen jedoch mit dem fetten Kompressor-Sound auf und erachten diesen als besser.
Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Ja, das Mastering-Studio sollte sich (leider) an der Konkurrenz bzw. am Mainstream orientieren, damit der Kunde am Ende den Sound erhält, an dem er sich vermutlich selbst orientiert.
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