Loudness War – Lautes Mastering


in Loudness War

: „Lauter, lauter, lauter!“ Mit dieser Vorgabe kommen immer häufiger Aufträge bei uns rein. Natürlich ist es auf Wunsch durchaus möglich, Songs die für den Einsatz im Club gedacht sind, sehr laut zu mastern. Wie funktioniert das? Es ist grundsätzlich recht primitiv: Man senkt die lauten Passagen etwas ab, hebt die leisen Passagen an und dreht die Summe hoch bis knapp unter 0dB. Doch ist in den allermeisten Fällen davon abzuraten. Liebevoll arrangierte Jazz-Musik oder auch Chillout sollte nicht laut, sondern eher dynamisch gemastert werden.

Eine der wenigen Ausnahmen sind etwa harte Metal Songs: Hier kann ruhig offensiver gemastert werden. Thrash oder Death Metal haben den Fokus häufig auf Gitarre und Gesang, Schlagzeug und Subbass stehen eher selten im Vordergrund. Natürlich kommt es aber auch hier auf den einzelnen Song an. Und zu beachten ist auch hier, dass ein Ton nicht nur ein einfaches Sinus-Signal ist, sondern auch einen bestimmten Anteil an Oberwellen besitzt, weshalb eine Gitarre anders klingt als eine Flöte, obwohl derselbe Ton gespielt wird. Auf diesen Oberwellen sollte nicht mit extremer Komprimierung herumgeprügelt werden. Dies ist übrigens nicht nur beim Mastering, sondern auch bei der Aufnahme und im Mix zu beachten.

Viele Plattenfirmen haben sich erstmals in den 1960er-Jahren (Motown), und in übertriebenem Maße seit den 1990er-Jahren darauf versteift, dass die Musik sehr laut gemastert wird, um gegenüber der Konkurrenz „fetter“ zu klingen. Etwa seit 2008 ist das so extrem ausgereizt, dass Musikstücke teilweise tatsächlich zerstört werden. Dynamic Range (DR)-Werte von DR3 und schlimmer sind keine Seltenheit mehr. Ganz gut kann man die Entwicklung am Beispiel des Albums „Brothers in arms“ der Dire Straits aus dem Jahr 1985 erkennen. Die erste Veröffentlichung glänzte mit hoher . Das Album wurde immer wieder als „digitally remastered“-Version neu veröffentlicht und mit jeder Version wurde der Sound lauter und undynamischer, was man besonders an der deutlich hört.

Die Industrial-Band Nine Inch Nails hat ein interessantes Angebot für Musikliebhaber. Erwirbt man das neue Album „Hesitation Marks“, erhält man einen Zugang zu einem internen Online-Bereich, wo man sich das komplette Album als „Audiophile Mastered Version“ mit etwas geringerem Pegel, aber voller Dynamik herunterladen kann. Hoffentlich sprechen die dynamischen Songs viele Hörer an, damit dem Loudness War (Lautheitskrieg) endlich ein Schnippchen geschlagen werden kann.

Durch geringe Dynamik ermüdet das Ohr sehr schnell. Sie kennen das eventuell: Hat man eine Weile lang etwas lauter Radio gehört (im Radio sind die abgespielten Songs sehr stark komprimiert und sehr undynamisch), und schält dieses dann aus, fällt eine echte Last von den Ohren. Das liegt größtenteils daran, dass dem Ohr durch den geringen Unterschied zwischen lauten und leisen Tönen keine Pause gewährt wird. Sehr stark komprimierte Musik trägt bei lautem Hören übrigens auch einen nicht unwesentlichen Teil zu schnellerer Schwerhörigkeit bei. Dies behaupten renommierte Mastering-Ingenieure wie Bob Katz oder Friedemann Tischmeyer und diese Aussage klingt logisch und schlüssig.

Die Wahrnehmung von durch das menschliche Ohr hängt von Intensität, Frequenz und Dauer des Signals ab. Zudem wirken tiefe und hohe Töne auf das Gehör als mittlere Frequenzen zwischen 1 bis 5 kHz. Unterbrochene Töne wirken lauter, als gleich laute durchgehende Töne. CDs haben einen Dynamic Range von minus 96 bis 0db. Der leisteste Ton hat also eine Lautstärke von minus 96dB, der lauteste 0dB.

Bei unserem Mastering bleibt der Song dynamisch bei gleichzeitig höchstmöglicher Lautstärke, ohne dass die Signale zerstört werden. Laden Sie einfach Ihren Song über das Formular hoch.

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