Wie gehe ich mit Rauschen im Mastering um?

Rauschen ist ein häufiges Problem, mit dem viele Produzenten und Mastering-Ingenieure im Audio-Produktionsprozess konfrontiert werden. Es kann durch verschiedene Quellen entstehen, wie etwa durch Aufnahmetechniken, den Einsatz bestimmter Geräte oder Software-Fehler. Im Mastering, wo es darum geht, den finalen Klang eines Tracks zu optimieren, ist es besonders wichtig, Rauschen zu kontrollieren, da es den Gesamteindruck des Tracks negativ beeinflussen kann.

Was ist Rauschen im Audio?

Rauschen im Audio bezieht sich auf unerwünschte, unregelmäßige Geräusche, die keinen musikalischen Wert haben. Dies können Brummen, Summen oder das typische „Hiss“ sein, das manchmal im Hintergrund eines Tracks hörbar ist. Solche Störungen können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter Aufnahmegeräte, fehlerhafte Verkabelung oder Software-Fehler. Das Rauschen kann in verschiedenen Frequenzbereichen auftreten, von tiefen Brummgeräuschen bis hin zu hohen, zischenden Geräuschen.

Arten von Rauschen

Es gibt verschiedene Arten von Rauschen, die im Audio vorkommen können, und jede erfordert eine spezifische Herangehensweise, um sie zu beseitigen:

• Weißes Rauschen: Ein konstantes Rauschen, das gleichmäßig über das gesamte Frequenzspektrum verteilt ist. Dies kann oft bei Aufnahmen aus analogen Geräten oder billigen Mikrofonen auftreten.
• Hiss oder Zischen: Ein hoher, zischender Klang, der häufig in den höheren Frequenzen auftritt und durch Verstärker oder schlecht isolierte Aufnahmesysteme verursacht werden kann.
• Brummen: Tiefe, monotone Geräusche, die oft durch elektrische Interferenzen entstehen und in den unteren Frequenzen dominieren.

Wie man Rauschen im Mastering reduziert

Beim Mastering gibt es mehrere Techniken, mit denen Rauschen effektiv entfernt oder zumindest reduziert werden kann. Die Wahl der richtigen Technik hängt von der Art und Intensität des Rauschens ab.

1. Verwendung von Rauschunterdrückungs-Plugins

Eine der effektivsten Methoden, um Rauschen zu entfernen, ist der Einsatz von spezialisierten Rauschunterdrückungs-Plugins. Diese Plugins analysieren das Audio und reduzieren die unerwünschten Geräusche, ohne den gewünschten Klang zu beeinträchtigen. Bekannte Rauschunterdrückungs-Tools wie iZotope RX bieten eine präzise Rauschunterdrückung und sind besonders bei der Bearbeitung von Aufnahmen mit Störgeräuschen sehr hilfreich.

2. Spektrale Bearbeitung

Eine weitere Möglichkeit, Rauschen zu eliminieren, ist die spektrale Bearbeitung. Dies bedeutet, dass man das Rauschen auf der Frequenzebene isoliert und entfernt. Mit Hilfe von spektralen Tools können störende Frequenzen identifiziert und gezielt bearbeitet werden, ohne den gesamten Klang des Tracks zu verändern. Diese Technik ist besonders hilfreich, wenn das Rauschen in bestimmten Frequenzbereichen sehr dominant ist.

Ein Beispiel für ein solches Tool ist das kostenlose Oxford Inflator, das es ermöglicht, den Frequenzbereich zu optimieren, indem es die Frequenzen anpasst, die Rauschen verursachen.

3. High-Pass-Filter verwenden

Ein High-Pass-Filter kann sehr nützlich sein, um niederfrequentes Rauschen wie Brummen zu entfernen. Dieser Filter lässt nur die höheren Frequenzen durch und schneidet tiefere Frequenzen ab, die oft für unerwünschtes Rauschen verantwortlich sind. Durch das Einstellen des Filters auf den richtigen Frequenzbereich (normalerweise im Bereich von 30 Hz bis 50 Hz) kann das Brummen ohne Verlust von relevanten Klängen eliminiert werden.

4. Manuelles Entfernen von Störungen

In einigen Fällen kann das Rauschen so spezifisch oder so lokalisiert sein, dass es am besten ist, es manuell zu entfernen. In solchen Fällen können manuelle Werkzeuge wie Audacity oder andere spezialisierte Software eingesetzt werden, um das Rauschen in bestimmten Teilen des Tracks zu bearbeiten und zu entfernen.

Wichtige Plugins zur Rauschreduktion

Es gibt viele Plugins, die dabei helfen können, Rauschen im Mastering-Prozess zu reduzieren. Hier sind einige der bekanntesten und effektivsten Tools:

iZotope RX

Ein sehr leistungsfähiges und weit verbreitetes Tool zur Rauschunterdrückung ist das iZotope RX-Bundle. Es bietet verschiedene Funktionen, darunter ein „Voice De-noise“-Modul, das speziell auf Sprache und Musik ausgerichtet ist, sowie eine „Spectral Repair“-Funktion, die tief in das Frequenzspektrum eingreifen kann.

Waves X-Noise

Ein weiteres ausgezeichnetes Tool ist das Waves X-Noise Plugin, das eine sehr präzise Rauschunterdrückung bietet. Es ist in der Lage, konstante Störungen zu beseitigen, während es den Rest des Audiomaterials weitgehend unangetastet lässt.

Audacity

Audacity ist ein kostenloses Audio-Editing-Programm, das eine Rauschunterdrückungs-Funktion enthält. Diese ist einfach zu verwenden und ideal für kleinere Projekte oder DIY-Mastering-Produktionen. Mehr Informationen zu Audacity und seiner Funktionalität gibt es hier.

Rauschen verhindern: Vorsorge ist besser als Nachsorge

Es ist immer besser, das Rauschen von Anfang an zu verhindern, als es im Mastering-Prozess zu bekämpfen. Einige grundlegende Maßnahmen zur Reduzierung von Rauschen während der Aufnahme oder Produktion sind:

• Verwenden von hochwertigen Mikrofonen und Geräten, die weniger anfällig für Rauschen sind.
• Vermeiden von fehlerhaften oder schlecht isolierten Kabeln.
• Verwendung von Geräuschunterdrückungs-Techniken während der Aufnahme.
• Optimierung der Signalstärke, um unnötige Verstärkung und somit Rauschen zu verhindern.

Indem du von Anfang an auf diese Details achtest, kannst du die Notwendigkeit einer aufwändigen Rauschbearbeitung im Mastering-Prozess minimieren. Weitere Details zur Rauschunterdrückung findest du hier.